LSBTIQ Gesundheit
Gesundheitsförderung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, geschlechternonkonforme, transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und queere Menschen
Gesundheitsförderung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, geschlechternonkonforme, transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und queere Menschen
Plakat der Tagung „Partizipation schafft Gesundheit“
Über 100 Personen aus den Bereichen Bildung, Gesundheitsversorgung, Politik, Beratung und Community kamen zur Fachtagung nach Dortmund. Die Tagungsteilnehmer*innen hörten Vorträge zur Gesundheit von nicht-heterosexuellen Frauen*, tauschten sich in Workshops aus und diskutierten geeignete Strategien zum Abbau von Diskriminierung im Gesundheitswesen.
Gabriele Dennert, Ulrike Böhmer, Helga Seyler, Jouanna Hassoun, Mari Günther, Tobias Scheiter, Tessa G. Teichert, Bärbel S. Trautstein, Marta Grabski, Ulrike Janz, Şefik_a Mai, Muriel González Athenas, Christiane Leidinger, Andrea Wolnik
Fachhochschule Dortmund
Videoaufnahmen der Tagung sind auf dem Videoportal des Wissensportal LSBTI zu finden. (Link öffnet in neuem Fenster)
Ausgangspunkt der Fachtagung war die Queergesund*-Studie, die als partizipative Studie die Bedarfe in der Gesundheitsförderung für lesbische, bisexuelle und queere Frauen* analysiert hat. Es zeigte sich, dass weiterhin Handlungsbedarf im Bereich Anti-Diskriminierung und Gleichstellung nicht-heterosexueller Lebensentwürfe besteht. Insbesondere verwiesen die Ergebnisse auch auf notwendige Veränderungen in der Versorgungspraxis und auf Zugangsbarrieren für nicht-heterosexuelle Frauen*.
Nach Grußworten von Professor Wilhelm Schwick, Rektor der Fachhochschule, und Manfred Sauer, Bürgermeister der Stadt Dortmund, betonte Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Pflege, Emanzipation und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, nachdrücklich, dass das gesundheitliche Versorgungssystem und die verschiedenen Berufsgruppen für Bedürfnisse und Bedarfe von lesbischen, bisexuellen und queeren* (LBQ*) Frauen stärker sensibilisiert werden müssen.
Gabriele Dennert begrüßt Teilnehmende bei der Veranstaltung
Dass Diskriminierungserfahrungen eine gesundheitliche Belastung darstellen und Diskriminierungen den Zugang zum gesundheitlichen Versorgungssystem erschweren, wurde in verschiedenen internationalen Studien gezeigt.
Demgegenüber werden die Ressourcen und Potenziale, die mit einem Leben „gegen den Mainstream“ und jenseits der Mehrheitsgesellschaft verbunden sein können, zu wenig berücksichtigt – sowohl subjektiv als auch gesellschaftlich. Dies verdeutlichten die Referent*innen Prof. Ulrike Böhmer (Boston University, USA), Dr. Bärbel Traunsteiner (WU Wien, Österreich) und Dr. Gesa Teichert (HAWK, Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Deutschland). Ihre Hauptvorträge widmeten sich Krebserkrankungen bei nicht-heterosexuellen Frauen*, Lesben und Alter(n), sowie der (Re-)Produktion von Heteronormativität und ihren Auswirkungen auf den Umgang mit Körperlichkeit, Krankheit und Gesundheit.
In acht Foren konnte zu Themen wie Lesben und Kinderwunsch, trans*positive Beratungsansätze, Frauengeschichte, gesundheitlichen Folgen cis-normativer Diskriminierung und Gewalt vertiefend diskutiert werden.
Zwei World Cafés boten die Gelegenheit, gemeinsame Handlungsansätze zu entwickeln.
Den Abschluss der zwei Tage bildete eine Fishbowldiskussion zur Frage „Wie weiter?“. Die standardmäßige Erfassung von geschlechtlicher und sexueller Identität und Lebensweise in der gesundheitlichen Versorgung, die Verankerung von diversitätsbezogenen Inhalten in den Aus- und Weiterbildungscurricula der Gesundheitsberufe, die Entwicklung eines Diversitätsgütesiegels für ärztliche Praxen und Kliniken sind einige der konkreten Ansätze und Strategien, die zusammengetragen und diskutiert wurden.
Die Teilnehmer*innen führten intensive Diskussionen – nicht nur unter den klassischen Akteuren des Gesundheitswesens und der Gesundheitspolitik, sondern auch zwischen denjenigen, die in unterschiedlichen Zusammenhängen wie z.B. Politik, Beratung, Bildung, Forschung zu Geschlechteraspekten und Gesundheit arbeiten. Die Diskussion und den Austausch fortzusetzen war daher vielfach geäußerter Wunsch der Teilnehmenden.
Gründungstreffen des Netzwerk*s „Sexuelle und geschlechtliche Diversität und -versorgung“
Am 17. Februar 2017 fand im Pre-Conference-Programm der Tagung das öffentliche Gründungstreffen des Netzwerks* „Sexuelle und geschlechtliche Diversität und -versorgung“ an der Fachhochschule Dortmund statt, das auf Initiative von verschiedenen Personen, die wissenschaftlich und forschend zu sexueller und geschlechtlicher Diversität im deutschsprachigen Raum arbeiten, entstanden ist.
Der Aftermovie zeigt einen Zusammenschnitt der zweitägigen Veranstaltung mit Eindrücken aus den Vorträgen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer*innen berichten von den Eindrücken und Handlungsimpulsen, die sie von der Tagung mitnehmen.
Das Video ist auch hier abzurufen. (Link öffnet in neuem Fenster)
Dauer: 00:03:29
Archiv
Tagungsplakat (pdf, Link öffnet in neuem Fenster)
Tagungsflyer (pdf, Link öffnet in neuem Fenster)
Tagungsprogramm (aktuell nicht verfügbar)
Artikel über die Tagung von L.MAG (Link öffnet in neuem Fenster)
Videoaufzeichnungen aller Vorträge und der Abschlussdiskussion finden sich im Videoportal des Wissensportal LSBTI (Link öffnet in neuem Fenster)
Förderung und Kooperationen
Die Internationalisierung der Tagung wurde finanziell gefördert aus Mittel „Internationalisierung in Forschung und Lehre“ der Fachhochschule Dortmund und Mitteln des Fachbereichs Angewandte Sozialwissenschaften.
Das Projekt Queergesund* wurde durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle für regionale Sozialforschung (AreSo) an der FH Dortmund und dem Projekt „VeSA – Vertrauen in der Sozial Arbeit“ (Prof. Dr. Rosenmüller).
(Inhalte dieser Seite zuletzt bearbeitet am: 23.03.2023)